Montag, 22. September 2008

Hitze berührt die Stadt

Ich schließe die Augen – die Hitze berührt die Stadt.
Ich will mich auflösen und treiben aber wohin. Jeder Gedanke bringt mich zurück.
Wir saßen im Kaffee des Theaters sprachen über Opern und Liebe du warst so sexy, so verrucht und ich dachte darüber nach, dich zu küssen aber das wäre unangebracht gewesen. Anschließend redeten wir über Trennung und ich spürte jeden Zentimeter von dir, danach habe ich nie wieder daran gedacht, dich zu küssen.
Du bist so hart und ich habe das falsch Geschlecht. Unsere Lippen berühren sich, schmecken die Verführung, aber dein Kuss bleibt verhalten neben meinem Mund. Meine Hand liegt auf deiner Taille. Alles wird real und taub.
Es ist dieser Hauch von Traurigkeit, der mich anzieht. Der mich daran denken lässt, wie du in einem kleinen bordeauxroten Zimmer sitzt; rauchst und schreibst mit einem Glas Rotwein neben dir. Hinter Sonnenbrillen versteckt lächelst du in einen Zoo, der dir Angst macht, die du nie gestehen würdest. Wir sind ein Klischee vom traurigen Künstler und lachen darüber. Ich fühle mich ohnmächtig und frage dich, ob „es zu heiß ist, um sich zu küssen“.
Du sagst, dass Liebe Projektion ist und ich verliere mich.

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